Mini PC i5 oder i7 – wann lohnt sich der Aufpreis?

Die Frage nach dem richtigen Prozessor gehört zu den häufigsten beim Mini-PC-Kauf: Reicht ein Intel Core i5, oder sollte es doch ein i7 sein? Die Antwort ist weniger pauschal, als manche Verkaufsberater suggerieren. In diesem Ratgeber erklären wir die tatsächlichen Unterschiede und helfen Ihnen bei der Entscheidung.

Mini PC am Buero-Arbeitsplatz mit Monitor fuer Office-Anwendungen

Der Unterschied zwischen i5 und i7

Auf dem Papier unterscheiden sich i5 und i7 in mehreren Punkten:

Anzahl der Kerne: Ein i7 hat oft mehr Rechenkerne als ein i5 derselben Generation. Mehr Kerne bedeuten bessere Leistung bei parallelen Aufgaben – wenn die Software das unterstützt.

Taktfrequenz: Der i7 taktet meist etwas höher als der i5, sowohl im Basistakt als auch im Turbo-Modus. Das bringt Vorteile bei Aufgaben, die von hoher Einzelkern-Leistung profitieren.

Cache-Speicher: Der i7 verfügt über mehr Cache, einen schnellen Zwischenspeicher auf dem Prozessor selbst. Das beschleunigt wiederkehrende Berechnungen.

Hyperthreading: Bei manchen Generationen bietet der i7 Hyperthreading (zwei Threads pro Kern), der i5 nicht. Das verdoppelt die Anzahl der gleichzeitig verarbeitbaren Aufgaben – zumindest theoretisch.

Ein wichtiger Punkt: Der i7 ist nicht doppelt so schnell wie ein i5. Je nach Aufgabe liegt der Leistungsunterschied bei 15 bis 30 Prozent. Bei alltäglichen Büroaufgaben ist der Unterschied oft kaum spürbar.

Wann reicht ein i5?

Für die überwiegende Mehrheit der Anwender ist ein i5 die richtige Wahl. Konkret reicht ein i5 problemlos für:

  • Office-Anwendungen (Word, Excel, PowerPoint)
  • E-Mail-Clients wie Outlook
  • Webbrowser mit vielen Tabs
  • Videocalls über Teams, Zoom oder Webex
  • Musik-Streaming, YouTube, Netflix
  • Einfache Bildbearbeitung

Ein ehrlicher Hinweis: Rund 90 Prozent unserer Kunden wären mit einem i5 bestens bedient. Der i5 ist kein Kompromiss-Prozessor – er ist ein leistungsfähiger Chip, der für die allermeisten Aufgaben mehr als genügt.

In unserem Sortiment an gebrauchten Mini PCs finden Sie zahlreiche Modelle mit i5-Prozessoren verschiedener Generationen.

Mini PC mit Intel Core i7 - Dual-Monitor Setup fuer Entwickler und Videoschnitt

Wann lohnt sich ein i7?

Es gibt durchaus Szenarien, in denen der Aufpreis für einen i7 gerechtfertigt ist:

Intensives Multitasking: Wenn Sie regelmäßig mit vielen ressourcenintensiven Programmen gleichzeitig arbeiten, profitieren Sie von den zusätzlichen Kernen.

Bild- und Videobearbeitung: Programme wie Photoshop, Lightroom oder Premiere Pro nutzen die Mehrkern-Leistung des i7. Rendering und Export laufen spürbar schneller.

Softwareentwicklung: Compiler, IDEs und lokale Testumgebungen belasten den Prozessor. Ein i7 verkürzt Wartezeiten.

Virtuelle Maschinen: Wenn Sie regelmäßig VMs nutzen, verteilen sich die zusätzlichen Kerne auf Host und Gastsysteme.

Zukunftssicherheit: Ein i7 bleibt länger leistungsfähig. Wenn Sie das Gerät möglichst lange nutzen möchten, kann der Aufpreis sinnvoll sein.

Passende Modelle finden Sie unter Mini PCs mit Intel i7.

Preisunterschied im Refurbished-Markt

Im Neugeräte-Markt ist der Preisunterschied zwischen i5 und i7 oft erheblich – 150 bis 300 Euro sind keine Seltenheit. Im Refurbished-Bereich fällt der Aufpreis moderater aus.

Typische Preisunterschiede bei refurbished Mini PCs:

  • Ein i5-Modell mit 16 GB RAM: ca. 180–250 Euro
  • Ein vergleichbares i7-Modell: ca. 230–320 Euro

Der Aufpreis liegt also oft bei nur 50 bis 100 Euro. Das relativiert die Entscheidung: Für diesen überschaubaren Mehrbetrag erhalten Sie spürbar mehr Leistung – wenn Sie sie brauchen.

Generationen beachten

Ein häufiger Fehler: Nur auf i5 oder i7 schauen, ohne die Generation zu berücksichtigen. Dabei ist die Generation mindestens ebenso wichtig wie die Modellreihe.

Ein Beispiel: Ein Intel Core i5-10500 (10. Generation) ist schneller als ein i7-6700 (6. Generation) – trotz der niedrigeren Modellnummer. Mit jeder neuen Generation verbessert Intel die Architektur, steigert die Effizienz und erhöht die Leistung pro Kern.

Für die Praxis bedeutet das:

  • Ein moderner i5 schlägt oft einen älteren i7
  • Die Generationsnummer steht meist im Prozessornamen (z.B. i5-8500 = 8. Generation)
  • Ab der 8. Generation sind Prozessoren offiziell Windows-11-kompatibel

Wenn Sie also zwischen einem i7 der 6. Generation und einem i5 der 8. Generation wählen, ist der i5 oft die bessere Wahl – mehr Leistung, bessere Effizienz, Windows-11-Unterstützung. Details zur Kompatibilität finden Sie unter Mini PCs mit Windows 11.

Intel Core i5 vs i7 Vergleich - Fuer wen welcher Prozessor geeignet ist

Unsere Empfehlung

Wählen Sie einen i5, wenn:

  • Sie hauptsächlich Office, E-Mail und Browser nutzen
  • Budget eine Rolle spielt
  • Sie die Ersparnis in mehr RAM oder SSD investieren möchten

Wählen Sie einen i7, wenn:

  • Sie regelmäßig mit anspruchsvoller Software arbeiten
  • Sie das Gerät möglichst lange nutzen wollen
  • Der moderate Aufpreis im Refurbished-Bereich für Sie akzeptabel ist

Im Zweifelsfall: Starten Sie mit einem i5 und investieren Sie in 16 GB RAM. Das bringt für die meisten Anwender mehr spürbaren Nutzen als der Sprung zum i7.

Häufig gestellte Fragen

Ist ein i7 doppelt so schnell wie ein i5?

Nein. Je nach Aufgabe liegt der Leistungsunterschied bei etwa 15 bis 30 Prozent. Bei alltäglichen Büroaufgaben ist der Unterschied kaum spürbar.

Reicht ein i5 für Videokonferenzen?

Ja, problemlos. Videocalls über Teams, Zoom oder Webex belasten einen modernen i5 kaum. Selbst mit geteiltem Bildschirm und HD-Video bleibt genügend Leistungsreserve.

Lohnt sich ein älterer i7 gegenüber einem neueren i5?

Nicht unbedingt. Ein i5 der 10. Generation ist oft schneller als ein i7 der 6. Generation. Achten Sie immer auch auf die Generationsnummer, nicht nur auf i5 oder i7.